Wir waren Freunde, hatten uns gern,
doch stand es unter keinem guten Stern.
Du bist schon so lange nicht mehr da.
Ich denke an Dich in jedem Jahr.
Du warst verlässlich, liebevoll, verrückt.
Mit Dir ist einfach jede Party geglückt.
Alle konnten stets auf Dich zählen,
Dich in Posten bei sämtlichen Vereinen wählen.
Hobbys, Ehrenämter, der Beruf,
Dein Motto war immer „schwing den Huf!“.
Ständig gut drauf und mittendrin,
trotzdem oder deshalb nicht Dein Lebenssinn.
Du hast Dich eines Tages aufgegeben.
Für Dich war nur noch Schwärze im Leben.
Machtest Dich auf den Weg zur Bahn,
bandest den Hund noch an der Brücke an.
Zuhause ließest Du Frau und Kinder zurück,
seitdem fehlt ihren Herzen ein großes Stück.
Auch in mir ist damals etwas zerrissen,
lange quälte mich ein schlechtes Gewissen.
Erst drei Monate vorher erzähltest Du mir von
Deiner schweren Erkrankung namens Depression.
Dein Tod war für mich nicht zu fassen.
Hatte ich etwas Wichtiges unterlassen?
Hätte ich dir zu helfen vermocht?
Diese Frage hat lange in mir gekocht.
Heute weiß ich, ich trage keine Schuld,
habe mit mir und meinen Gefühlen Geduld.
Sie kommen in Schüben oder Wellen,
Du fehlst immer noch an so vielen Stellen!
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