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Bild zu Buchtipp Keep in Touch with Tobi von Kerstin Klein

“Mama, ist die Behandlung in Tübingen wirklich die letzte Chance, wenn das nicht klappt, muss ich dann sterben?
„Tobi“, habe ich geantwortet, „ja, so ist es, aber ich hoffe, ich glaube fest daran, dass dieses neue Medikament dich heilen kann. Wir müssen fest daran glauben und beten, der liebe Gott wird uns beschützen und ich werde immer bei dir sein, egal was passiert.“

Auch der größte Optimismus konnte nicht verhindern, dass wir genau diesen Weg gehen mussten.

Hallo, mein Name ist Kerstin Klein und ich bin das Gesicht hinter dem Instagram Account @Keep_in_touch_with_Tobi.

2009 bekam mein damalig gerade 8 Jahre alter Sohn Tobias die Diagnose akute lymphatische Leukämie(ALL). Von jetzt auf gleich änderte sich einfach alles. Damals wurde von 80%iger Heilungschance gesprochen und so kämpften wir uns voller Optimismus durch viele Chemotherapien, endlose Krankenhausaufenthalte und zwei Knochenmarktransplantationen.

Um meine Familie und Freunde über den Behandlungsfortschritt zu informieren, ohne endlose Telefonate führen zu müssen, begann ich 2013 online einen Blog zu schreiben. So konnten alle aus meinem Umfeld mitlesen, wie es Tobias gesundheitlich erging und wie wir unsere Tage gestalten.

Leider zerschlugen sich alle Hoffnungen und plötzlich blieben uns nur noch wenige Lebensmonate mit palliativer Therapie. Ich schrieb einerseits mutig, andererseits zu meiner Entlastung weiter, bis zu seinem Tod und für mich allein auch in meiner Trauer.

Keep in Touch with Tobi

Von der Seele schreiben, aus dem Kopf, durch den Arm, aufs Papier, bzw. in den PC, damit konnte ich meine Gedanken und Emotionen erst mal ablegen, für mich damals eine wahre Überlebensstrategie. Tobi verstarb am 24.09.2013 im Alter von 11 Jahren, er wäre so gerne im Dezember noch 12 geworden.

Daraus ist nun das Buch „Keep in Touch with Tobi” entstanden und ich lade herzlich dazu ein, mit meinem Tobi, auch nach seinem Tod, in Kontakt zu treten, ihn und mich auf unserem schmerzlichen Weg zu begleiten und zu verfolgen, wie ich wieder in ein ausgefülltes und glückliches Leben zurückgefunden habe. 

Mein Tobi hat damals den Weg in die Öffentlichkeit auch nicht gescheut, sogar viel Spaß daran gehabt, der Film “Sowas wie Glück” mit Anke Engelke (noch abrufbar in der ARD-Mediathek) zeigt, was für ein starkes Kind mein Tobi war. Deshalb bin ich mir sicher, dass die Veröffentlichung seiner letzten Lebensmonate ganz in seinem Sinne ist.

Ich bleibe immer verwaiste Mutter und ich hätte mir nichts sehnlicher gewünscht, als meinen Sohn Tobias gesund aufwachsen zu sehen. Sein Tod war der größte Einschnitt in meinem Leben. Aber dieser vernichtende Schmerz von damals ist nicht mehr in mir, der mit Worten nicht zu beschreibende Schmerz, den der Tod des eigenen Kindes auslöst. Mein Tobi ist immer bei mir, in meinen Gedanken und in meinem Herzen.

Wärme, Liebe und Dankbarkeit

Wenn ich an Tobi denke, dann erfüllen mich heute Wärme, Liebe und Dankbarkeit. Er hat sein Schicksal so angenommen, konnte im Hier und Jetzt leben und genießen und ich bin sehr dankbar, dass ich ihn 11 Jahre an meiner Seite haben durfte. 

Ich hoffe, dass ich denen, die diesen Schmerz auch in sich tragen, Hoffnung machen kann, dass dieser irgendwann aufhören kann. Ich möchte Mut machen, Trauer zu leben, zu teilen, und wünsche mir, dass auch ihr Schmerz sich irgendwann verwandeln wird. 


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