Wo seid ihr – ihr Verflossenen?
Irrt Eure Seele umher, im ambrosischen Eden
oder in der Tiefe, der mysteriösen Schattenwelt.
Schweift ihr, verloren im grenzenlosen Universum
Oder erblickt ihr tatsächlich das licht
Aus neugeborenen Geschöpften?
Wo seid ihr – meine lieben Verstorbenen?
Unterhalte ich mich nur mit Erinnerungen
Mit meinen fernen Gedanken.
Oder hört ihr mich dort, Zeichen gebend
Zeichen imaginären – existierenden?
Versteht ihr meine Worte, jene
Die am Grabmal abprallen
Die in der Flamme der Kerze verschmelzen.
Worte – die sich verwandeln in siedende Tränen?
Tränen – Worte, klagender Reue!
Angesichts ungesagtem zu Lebzeiten
Angesichts begangener Taten
Umschlungen von Schuldgefühlen.
Oder sind es Worte, entstanden aus Furcht
Über die eigene Vergänglichkeit!
Unter selben Äther
wir gedeiht’ – wohin ihr nun enteilt?
Etwa an jene Orte
Verankert im glauben und der Erinnerung
Uns Verbliebener
Oder, seid ihr … Nur morsche Gerippe
Unter kalter, schwarzer Erde?
Möget ihr in Frieden ruhen