Manchmal

ist Trauer

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Manchmal ist Trauer ein undurchdringliches Spannungsfeld, angefüllt mit Widersprüchen … schwer und hohl, gefühllos und gleichzeitig (endlos) schmerzhaft. Manchmal saugt sie dir das Leben aus, erfüllt dich mit Angst und lässt dich schluchzend und verzweifelt nach Luft ringen.

Manchmal besteht Trauer aus Erinnerungen, guten, bittersüße Rückblenden – Erinnerungen an ein gemeinsames Kochen, an gemeinsame Reisen.

Sie bringt dir aber auch schreckliche Erinnerungen, die lähmen in der Sekunde in der sie auftauchen.

Manchmal besteht Trauer darin, deinen Herzmenschen zu sagen, dass du ok bist, obwohl du es nicht bist, aus Angst sie zu überfordern und weinst heimlich.

Manchmal ist Trauer nicht in der Lage zu sein, zu weinen, egal wie sehr man es möchte… oder braucht.

Manchmal bedeutet Trauer, dass man weiß, dass manche Beziehungen nie wieder so sein werden wie früher, weil man das (so viel) durchgemacht hat.

Manchmal fühlt sich Trauer nach verpassten Möglichkeiten und wie endloses Bedauern an.

Manchmal fühlt sie sich auch wie die schwerste Schuld an.

Sie lässt dich wütend auf das Universum oder Gott sein und deinen Glauben hinterfragen und vielleicht sogar, abschwören. Trauer lässt dich hadern und ermüden und immer weiter die vielen, vielen Fragen nach dem Warum stellen.

Manchmal bedeutet Trauer, sich wieder fast normal zu fühlen und dem Leben, Gott oder dem Universum wieder ein wenig zu vertrauen.

Manchmal ist Trauer Vergebung und Versöhnung. Sie lässt dich auf andere zugehen, weil du das Leben mit neuen Augen siehst und was wirklich wichtig ist.

Manchmal ist Trauer eine Überreaktion auf auftretende körperliche Symptome oder medizinische Diagnosen. Sie ist die große Angst, noch mehr Menschen zu verlieren, die man liebt. Sie ist das widerwillige Eingeständnis, dass man nicht die Kontrolle hat.

Manchmal bedeutet Trauer, sich an das Leben oder etwas übergeordnetes, wie Gott zu klammern, weil man keine andere Wahl hat. Denn das ist dann der einzige Weg, wie du das durchstehen kannst. Es bedeutet zu akzeptieren, dass man nie über ihren Tod hinwegkommen wird, aber die Trauer überwinden wird. Sogar damit leben, vielleicht sogar glücklich. Es bedeutet zu wissen, dass man für immer verändert ist, aber nicht nur unbedingt zum Schlechten.

Manchmal bedeutet Trauer die Erkenntnis, dass man nicht allein ist, egal wie überfordernd unvorhersehbar, schmerzlich und überwältigend sie ist, und manchmal ist das vielleicht schon genug.

Manchmal bedeutet sie auch, das sie dich ganz einfach mit anderen vielleicht fremden Menschen – Trauernden verbindet, weil du weißt, wie viel es bedeutet, dass Alles nicht alleine aushalten zu müssen.

Ich hoffe dir gefällt diese Ausgabe und danke dir für dein Interesse, fürs Weitersagen und teilen,

alle Liebe Bo Hauer

Bo Hauer www.naturheilpraxis-wm.de und www.praxisammarienplatz.de

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