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Eat. Cry. Repeat. – Gedenken neu denken.

DIE TRAUERWOCHE 2023

Trauerwoche 2023
Trauer Taskforce
Q3 2023

Mein Weg in die Trauer Taskforce

Es war Ende 2022, als ich das erste Mal von der Trauer Taskforce gehört habe. Laura Muth, eine Freundin aus dem Vergiss Mein Nie Universum, in dem wir beide unsere Ausbildung zur Trauerbegleiterin gemacht haben, hat mir davon erzählt. Sie gehört zu den ersten Aktivist*innen der Trauer Taskforce. Ich war sofort begeistert. Ein Transformationsnetzwerk für eine vielfältige Trauerkultur. Das klingt nach mir!

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Eat. Cry. Repeat. – Gedenken neu denken. 1

Die Mission der Trauer Taskforce

Auch mit der Mission konnte ich mich direkt identifizieren: Trauer enttabuisieren, sich vernetzen, das Thema sichtbar machen und wichtige Aufklärungsarbeit leisten. Die Trauer Taskforce möchte sich dafür einsetzen, dass Trauerbegleitung im Rahmen von psychischer Gesundheit verortet wird und gesellschaftliche Anerkennung erfährt. Parallel dazu soll eine achtsame Trauerkultur etabliert werden. In diesem Zuge sollen auch politische Diskussionen angestoßen werden, zum Beispiel darüber, ob Trauerbegleitung nicht durch die Krankenkassen finanziert oder bezuschusst werden sollte, oder generell, wie Trauerbegleitung für alle (finanziell) zugänglich werden kann. Das Ganze gemeinsam mit anderen jungen Menschen und gewürzt mit einer gehörigen Portion Aktivismus, dem Mut, Neues anzustoßen und der Lust auf Veränderung bei völliger Unabhängigkeit von etwaigen Systemen oder bestehenden, festgefahrenen Strukturen. Genau mein Ding!

Eine Idee wird geboren

Im Januar 2023 wurde ich zu einem aktiven Mitglied der Trauer Taskforce. Kurz darauf fand ein Zoom-Call statt, bei dem wir gemeinsam überlegten, wie eine erste Kampagne aussehen könnte, um die Trauer Taskforce und ihre Mission sichtbarer zu machen. Im Laufe der Diskussion fragte mich Bo Hauer – eine weitere Aktivistin der ersten Stunde und Herausgeberin des viaMAG – nach meiner Perspektive als Kulturwissenschaftlerin. Eine Antwort hatte ich direkt parat, denn es gab eine spannende Beobachtung, die mich schon länger begleitete und die auf meiner imaginären Liste mit spannenden Themen stand, mit denen ich mich gerne einmal beschäftigen möchte.

Also sprudelte ich los: Es gibt diese Zeit von 31. Oktober – 01. November und egal in welche Zeit und an welchem Ort wir schauen, gibt es an diesem Datum ein Fest oder ein Ritual, das die Verbindung von den Lebenden mit den Toten zelebriert. Allerheiligen, der Día de los Muertos oder Halloween sind nur drei Bespiele dafür. Und sie gehen alle auf ältere Rituale in vergangenen Kulturen zurück. Es scheint eine kulturelle Konstante zu sein, hier den Verstorbenen zu gedenken, beziehungsweise scheint es ein zeit- und raumübergreifendes kulturelles Bedürfnis zu geben, dies zu tun. Die Verbindung zwischen Lebenden und Verstorbenen scheint hier besonders stark zu sein.

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Eat. Cry. Repeat. – Gedenken neu denken. 2

In ‚unserer‘ Zeit in ‚unserem‘ Raum scheint das Wissen darüber verloren zu sein. Allerheiligen ist ein Fest, dem die meisten Menschen keine Bedeutung mehr zuschreiben. In christlich geprägten ländlichen Regionen strömen noch schwarz gekleidete Menschen mit gesenkten Köpfen zu den Andachten und auf die Friedhöfe. In den Städten gibt es vereinzelt noch wenig besuchte Veranstaltungen, die daran erinnern, dass ein besonderer Tag ist. Für die meisten Menschen ist es einfach ein Feiertag.

Wer weiß noch von der kulturellen Bedeutung dieses Zeitraums? Wer kennt die Kraft gemeinsam gelebter (Trauer-)Rituale? Wer weiß, wie wichtig eine gelebte Trauerkultur für die Gesellschaft ist? Eine Trauerkultur, die uns tragen kann und in der wir Halt finden können?

Vielleicht können wir als Trauer Taskforce dieses Wissen vermitteln und die Menschen anregen, über eine solche gelebte Trauerkultur nachzudenken, oder sie einfach zu leben?

Mit meinen Gedanken konnte ich die anderen gleich mitreißen. Die Idee zur Trauerwoche war geboren.

Eat. Cry. Repeat. Die Trauerwoche 2023

Es bildete sich eine AG Kampagne, die das Konzept nach und nach ausarbeitete. Federführend aktiv waren neben mir noch Lisa Dukowski, Yasmina Elsner, Alexandra Kossowski und Stefanie Schillmöller. Wir weiteten den Zeitraum auf eine Woche aus, um flexibler mit den Aktionen zu sein. Die Trauerwoche 2023 wird von 30. Oktober bis 5. November 2023 stattfinden. Schnell waren wir uns einig, dass die Trauerwoche sich jedes Jahr wiederholen soll. Dabei soll es verschiedenen Aktionen in unterschiedlichen Ländern geben. Immerhin hat die Trauer Taskforce 55 Mitglieder in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. Darüber können wir Sichtbarkeit für uns und dieses wichtige Thema generieren und Menschen erreichen. Als einendes Moment dieser Veranstaltungen entschieden wir uns für Essen. Denn Liebe geht durch den Magen, und Trauer auch.

Auch kulturell beziehungsweise rituell gedacht hat das Essen viele Funktionen, die der Trauerwoche zugutekommen. Essen hat etwas vergemeinschaftendes. Durch das gemeinsame Essen werden Menschen miteinander verbunden. Es entsteht ein soziales Setting, das Kommunikation erleichtert. Außerdem ist Essen ein Symbol für das Leben. Es nährt und gibt uns Kraft. Wie das Essen müssen wir auch unsere Trauer, beziehungsweise unseren Verlust verdauen. Daher übertitelten wir die Trauerwoche mit dem Motto: ‚Eat. Cry. Repeat. – Gedenken neu denken‘.

Trauer in vier Gängen

Während der Trauerwoche wird es also verschiedene Veranstaltungen geben, während der gemeinsam getrauert oder der Umgang mit Trauer diskutiert werden soll. Dabei wollen wir uns der Frage stellen, wie wir allein und als Gesellschaft diesen kulturgeschichtlich wichtigen Trauerzeitraum sinnvoll für uns nutzen und mit Inhalt füllen können.

Wie können wir Trauer (er)leben? Wie können wir Trauer teilen?

Dabei soll es zum einen öffentliche Veranstaltungen geben, zu denen Menschen eingeladen werden. Zum Beispiel kochen Restaurants speziell entwickelte viergängige Trauermenüs, die Gäste für sich in Gruppen oder als Gruppe gemeinsam mit einer/m Trauerbegleiter*in zu sich nehmen können. Es gibt Weinverkostungen, bei denen die Weine am Anfang ganz schwer sind und dann immer leichter werden, wie die Trauer eben auch. Trauerbegleiter*innen laden zu Death Cafés ein und Bestattungsunternehmen oder Hospize öffnen ihre Türen damit Menschen bei gemeinsamen Häppchen ins Gespräch kommen können. Alle Veranstaltungen werden im Veranstaltungskalender der Trauerwoche zu sehen sein.

Gleichzeitig wollen wir aber auch Menschen ermutigen, ihr Totengedenken privat zu zelebrieren. Sie können zum Beispiel das Lieblingsessen der verstorbenen Person kochen und ihre Herzensmenschen zum Essen einladen. Oder sie bitten mit der verstorbenen Person verbundene Menschen, ein essen zu Kochen, dass sie mit der verstorbenen Person verbinden. Vielleicht entstehen Kochbücher, um über die Rezepte auch Erinnerungen zu teilen.

Mittels einer breit angelegten social Media Kampagne soll Trauer zusätzlich auch für ein junges Publikum erschlossen werden.


Menü-Vorschlag für ein gemeinsames Trauermenü von Marlene Lippok

Menuevorschlag

Menü-Vorschlag Trauerwoche

Liebe geht durch den Magen. Trauer auch!
Anlässlich der Trauerwoche soll die Trauer gemeinsam verdaut werden. Begleitet von einer Trauerbegleiterin beschreiten wir in einer kleinen Gruppe während eines vier Gänge Menüs unseren Trauerweg. Die Wahl der Speisen ist dabei auf die unterschiedlichen Stationen abgestimmt und spiegelt die Vielfalt der Emotionen wider.

Menüidee von Marlene downloaden


Allerheiligen 2.0

Die Trauerwoche hat viele Gesichter. Bestimmt entwickeln sich auch noch Ausdrucksformen, die wir noch gar nicht im Blick haben. Das ist in Ordnung. Denn wir möchten uns ausprobieren, transformieren und Neues erschaffen. Wir möchten gemeinsam mit den Menschen eine Form von Allerheiligen entwickeln, die auch unabhängig von Religion und Kultur funktioniert. Denn Trauer ist universell. Sie verbindet uns alle mit allem. Und sie soll in unserer Gesellschaft einen Platz finden, der ihr würdig ist.

Informiere dich über die Veranstaltungen und Aktivitäten der Trauerwoche 2023 unter

trauertaskforce.de/trauerwoche/www.trauertaskforce.de

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