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Trauerbewältigung wegen einer Fehlgeburt?

Als Ina zu Besuch zu mir aufs Land kam, war sie eine gebrochene Frau.
Zu viel war im letzten Jahr passiert. Erst der Krebs, dann plötzlich mit 40 Jahren, noch mal schwanger und einen Partner, der das Baby nicht will. Dann die Fehlgeburt und die Trennung.

Inas Mann konnte nicht verstehen, warum seine starke Frau plötzlich ganz klein und 14 Tage nach der Fehlgeburt immer noch traurig war. Sie wünschte sich Unterstützung und Hilfe bei der Trauerbewältigung und musste erfahren, dass ihr eigenes Umfeld kein Verständnis für ihre Trauer aufbrachte und sie als Schwächling abstempelten.

Das war doch noch kein richtiges Kind…

Das wäre ein Krüppel geworden….

Du bist eh viel zu alt…“



Ina traute sich nicht mehr darüber zu reden, schloss ihren Schmerz ein und funktionierte nur noch.

Doch zu welchem Preis?

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chitokan on pexels

In ihrem Schmerz flüchtete sie sich in ein abendliches Glas Wein, was mit der Zeit zu einer Flasche wurde. Ihr Körper litt mit allen Facetten und das Leben entglitt ihr durch die Hände wie Sand. Alles flog ihr nur noch so um die Ohren.


An einem Abend saßen wir gemütlich am Lagerfeuer und sie fing an, über ihre Fehlgeburt zu sprechen. Sie wusste, bei mir darf sie über alles reden und es sprudelte nur so aus ihr heraus. Ich spürte, wie sehr sie gerade dieses Gespräch brauchte und hörte einfach nur zu.

Sie erzählte mir, wie kaltherzig die Ausschabung war, wie sehr sie sich auf das Baby doch gefreut hatte und dass ihr noch nicht mal ein Ultraschallbild geblieben war.
Das alles tat ihr so im Herzen weh, das sie einfach keine Kraft mehr hatte weiterzumachen.

Instinktiv nahm ich meine Himmelsgeflüsterkarten zur Hand und eine zauberhafte Herzensbotschaft durfte dabei entstehen.


„Kümmere Dich wieder um Dein Licht! Keine Sorge, Du vergisst mich dabei nicht!“



Das war ihre Lebens-Challenge, egal was das Außen sagte, es ging darum, dass sie für sich selbst einsteht. Doch spürte ich, es braucht bei Ina ein wenig mehr als nur ein Gespräch und diese besondere Kartenbotschaft. Es fehlte noch ein kleiner Funken, um ihr Leuchten wieder zu aktivieren, denn zu tief saß der Schmerz in ihr.

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roma on pexels


So nahm ich Papier und Stift und gab ihr die Aufgabe, einen Brief an ihr Sternenkind zu schreiben. Alle Worte, Gedanken, Wut, Zorn und Wünsche wollten aufgeschrieben werden, bis der Stift keine Sätze und Worte mehr fand.

Sie schrieb dann diesen Brief und ja, es flossen viele, viele Tränen dabei. Das waren ganz besondere Tränen – Tränen der Heilung. Und als sie sich wieder gefasst hatte, lief sie sogar deutlich aufrechter als am Tag zuvor.


Feierlich übergab sie danach den Brief dem Feuer und dann wurde es einfach nur noch magisch. In dem Moment, als der Brief sich mit den Flammen verband und der Rauch zum Himmel aufstieg, löste sich in Ina ein riesiger Brocken und sie atmete tief ein und aus.
In ihren Augen kam dieses eine bestimmte Leuchten zurück, und als ob noch ein wenig mehr Magie gefehlt hätte, lag plötzlich eine kleine Mini-Feder zu ihren Füßen. Ich fühlte und wusste, wenn es ihr bestimmt sein soll, dann bekommt sie eines Tages ihr Regenbogenbaby.

Es waren für Ina vielleicht nur zwei Stunden, die sie sich ganz bewusst ihrer Trauer gewidmet hatte, und doch hatte es so viel bei ihr bewirkt. Als sie wieder zu Hause ankam, war sie wie ausgewechselt. Sie sah die Welt wieder bunter, hatte neue Kraft und fing an, sich und ihr Leben komplett neu zu sortieren. Und noch mehr würde sich ändern.

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pixabay on pexels

Ina kündigte ihren Job und startete ihre Wunschausbildung, die sie schon immer machen wollte. Sie brauchte keinen Wein mehr und kümmerte sich um sich selbst. Nach einiger Zeit zog in Inas Leben tatsächlich auch wieder neues Glück ein, auch mit einem neuen Wunder. Ein Jahr später besuchte sie mich mit ihrem Regenbogenbaby.

Lass dir nicht einreden, es sei Unsinn, dich bewusst mit deiner durchgemachten Fehlgeburt auseinander zu setzten. Nein!


Wenn dein Herz und deine Seele darunter leiden, dann darfst du darüber reden.
Du darfst ein kleines Abschiedsritual für dein Sternchen machen und du darfst dich komplett neu sortieren.


Es war deine Schwangerschaft, deine Fehlgeburt, dein Baby, es sind deine Emotionen und es ist dein Leben!


Was dein Umfeld sagt, ist nicht, was zählt. Du bist die Einzige, die zählt, um wieder in deine Kraft zu kommen.

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