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Wie jeder Tag mit einem Abend abschließt, endet das Leben sicher mit dem Tod. Es wurde noch niemand übersehen, frag mal Methusalem. Eigentlich alles ganz einfach. Wie sinnig und lebendig kann aber ein Leben sein mit dieser unausweichlichen Bedingung, die das Ende verspricht? Gibt es das Ende? Warum bin ich da? Was ist das Ziel meines Seins? Was soll ich tun, wie soll ich mich verhalten? Wir haben viele Fragen und stellen sie. Das Leben ist kurz. Der Tod ist sicher.

TOD:SICHER

Er ist anders. Der Aussenseiter im Dorf. Der mit den seltsamen Eltern, die Kunst und Kultur schätzen. Er spürt grenzenlose Langweile. Er hat hunger, Hunger nach geistiger Nahrung, nach Bildung, nach mehr! Es folgen Besuche im Kino, Filme, die berühren, tausend Ideen im Kopf, Neugierde, was hinter der nächsten Mauer kommt. Seine Liebe zu Bildern wächst täglich.

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Schliesse ich meine Augen, startet sofort ein Film – inspirierende Bilder durchströmen fortwährend meinen Geist.

Florian Bitterlin Website | Instagram

Daraus erwächst seine Berufung: Geschichten erzählen, Menschen berühren, Botschaften für die Nachwelt festhalten.

In mir der Wunsch, mit Bildern Brücken zu bauen, Menschen zu verbinden, sich auszudrücken. Filme schaffen, die die Seele und nicht nur den Intellekt berühren.

Für seine Kunden ist Florian Vertrauter, Partner, Gefährte. Er ist dem Menschen zugewandt, gibt Ratschläge, zeigt Stärken und Schwächen auf. Er der Kreative übernimmt in der Zusammenarbeit das Zepter, leitet durch den Dschungel der Möglichkeiten, kreiert zusammen mit Menschen Bilder, die bleiben.


FLORIAN BITTERLIN

Wenn du eine Idee unter die Menschen bringen könntest, welche wäre es? 

Eher arbeite ich daran eine Idee aus der Welt schaffen: Wir Menschen sind nicht in irgendeiner Weise entkoppelt vom Rest der Natur! Die Idee, dass wir anders sind als unsere Umgebung, halte ich für den folgenschwersten Irrtum der Menschheit.

Wir befinden uns im ständigen Austausch mit unserer Umgebung. Du isst eine Banane: Die Moleküle der Banane werden Bestandteil deines Körpers – was du vor zehn Sekunden «Banane» nanntest, nennst du jetzt «Ich». Sonnenlicht, das auf unsere Haut fällt, bringt chemische Vorgänge ins Rollen; wir atmen Sauerstoff ein, der von Bäumen produziert wurde … Wir sind nicht trennbar von unserer Umgebung, – wir sind unsere Umgebung.

Räumen wir auf mit diesem Irrtum sind Naturschutz, Frieden und echter Wohlstand in Reichweite.

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Florian Bitterlin Filmemacher

Wobei fühlst du dich besonders lebendig?

Das Leben pulsiert an jeder Ecke. Mein Rezept: Staunen. Ich staune jeden Tag. Ich schaue mir beispielsweise eine Blume an und bekomme nicht genug davon. Oder den Mond. Oder meine Töchter. Die Anmut dessen, was mich umgibt, belebt mich. Nehme ich mir Zeit, es wahrzunehmen, fühle ich mich lebendig.

Du hast dir deinen aktuellen Job selbst kreiert: 
Wie würdest du deine Lieblingstätigkeiten beschreiben? Was inspiriert dich dazu? 

Ich wuchs auf in einem kleinen eher konservativen Dorf. Dort fühlte ich mich – mit Eltern aus der Kulturszene – als Aussenseiter. Natürlich hatte ich Freunde und Schulkollegen, ich fühlte mich jedoch nicht dazugehörig. Das erste Mal ein Gemeinschaftsgefühl erlebt, das habe ich im Kino.

Zusammen mit wildfremden Menschen sass ich in einem dunklen Saal. Je tiefer wir in die Geschichte auf der Leinwand eintauchten, desto mehr verschmolzen die Zuschauer im Saal zu einer Gemeinschaft. Alle bangten mit dem Geschehen auf der Leinwand, fühlten mit und waren darüber miteinander verbunden. Das war ein Gefühl, wonach ich mich gesehnt hatte. Ich erkannte Film als Medium Menschen miteinander zu verbinden. Deswegen bin ich heute Filmemacher.

Gibt es für dich einen Unterschied zwischen leben und existieren?

Leben bedeutet für mich bewusst zu sein, dass man lebt, – das Leben zu erforschen, neugierig zu sein, zu lernen, zu kreieren, zu probieren. Existieren bedeutet für mich unbewusstes Leben. Oft fahren wir im “Autopilot”, machen Dinge aus Gewohnheiten, ohne uns bewusst zu sein, was wir damit kreieren.

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Florian Bitterlin Filmemacher

Was ist dein wichtigster Wert und wie lebst du diesen im Alltag?

Gegenwärtigkeit: im Moment wahrnehmen, was ist, hat mit Respekt zu tun. Daraus entstehen reichhaltige Gespräche, wahre Geschichten, und Bilder, die dauern.

Gab es in Filmen mal Szenen, wo du dachtest: Das ist ein schöner Tod?

Ja klar! Der Tod in Filmen ist ein wunderbares Sujet, das mich sehr inspiriert. In «Dead Man» (Jarmusch 1995), als «William Blake» am Ende «davonschwimmt», bekomme ich Gänsehaut. So möchte ich auch sterben! Ich baue mir schon mal ein Boot – ich brauche nur noch jemand der mich dann davonschubst … wer hat Lust?

Der Tod ist für mich …?

Ich glaube nicht an den Tod. Ich glaube an das Leben. Daran, dass sich das Leben immer neuen Formen erschließt. Was wir Tod nennen, ist das vergehen dieser Formen – das Leben ist und bleibt.

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