+++ DONT MISS viaSHOP ANGEBOTE +++ Die LETZTE viaMAG erscheint am 26. APRIL +++ DAS LEBEN ENDET - DIE LIEBE NIE +++

Trau-Er-mich 

GEDANKEN ÜBER EIN SEHR LEBENDIGES GEFÜHL UND BEDÜRNIS

Bild zu Artikel Trau-er-mich von Constanze Farzaie
Constanze Farzaie
Q4 2023

Gedanken über ein sehr lebendiges Gefühl und Bedürfnis. 

Ist das Leben nicht, wie ein übergroßer, schöner, schwerer Teppich, gewebt aus den Fäden aller gelebter Augenblicke und geschmückt mit Erinnerungen.  Er ist so bunt wie das Leben und das Vergehen selbst. 

Ein Teppich gewebt aus Leben, Trauer und Verlusten.  

Beim Entrollen zeigen sich alle Farben, die das Leben ausmachen, aber auch viele Flecken und Risse schmerzlicher Erfahrungen, die uns nachhaltig prägten. 

Der Teppich des Lebens, kann Stolperfalle und wärmender Untergrund zugleich sein.  

Dabei kann jeder Mensch entscheiden, ob nur die vielen Flecken und losen Stränge gesehen werden, oder ein farbenfrohes aus den unterschiedlichsten Fäden gewebtes Kunstwerk. Einer dieser Teppiche könnte wohl den Boden einer ganzen Kathedrale bedecken. 

Trauer und Verluste prägen unser Leben und unser Denken  

Braucht es Mut sich der eigenen Trauer anzunähern? 

Ein Trauerprozess ist wie ein Schiff auf einem See. Wir schaukeln in unserem Boot des Lebens auf einer Trauerwelle auf und ab. 

Bei starkem Wellengang ist mit heftigen, stürmischen Gefühlen zu rechnen. Dann verlieren wir den Halt, 

Doch auch wenn der See vermeintlich in sich ruht und wir den Wind kaum spüren, kann er unser Leid und unsere Erstarrung widerspiegeln. 

Ich mag den See in all seinen Nuancen, und in allen Jahreszeiten. Er ist Leben und eröffnet uns Raum für unsere Gedanken und Fantasien.  

Er zeigt, wie wir im Leiden erstarren oder uns dem Schmerz hingeben können.  

Es kann so gut und heilsam sein, sagen zu können: „Ich fühle Trauer in mir.“ 

Doch nicht nur der Tod eines Menschen verursacht dieses Gefühl. In unserem Leben erfahren wir immer wieder Verluste, die es zu betrauern gilt und die es Wert sind betrauert zu werden. Wenn Lebensträume platzen, oder sich unsere Gesundheit heimlich verabschiedet. Oder Phasen, wo wir den Sinn im Leben suchen und uns dabei selbst verlieren. 

Mein Plädoyer für eine gelebte Trauerkultur ist: Wenn wir die Trauer nicht verbannen und uns auch diesem Gefühl zuwenden, können wir auch unsere Freude und das Leben feiern und genießen, denn das ist die andere Seite. 

Täglich sterben wir einen kleinen Tod. Jeder Atemzug erfüllt uns mit neuem Leben, auch beim Aufwachen aus dem unterbewussten Schlaf, von dem wir uns in den neuen Tag verabschieden. 

Kommentare anzeigen (0)

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner