In diesem Frühjahr musste ich selbst wieder Abschied nehmen und Profi hin oder her, es lastet schwer auf meinem Herzen. Als mich die Nachrichten erreichten, konnte ich buchstäblich nicht atmen. Mein Kopf war, wie leergefegt, denn es war das Letzte, was ich erwartet hätte, und wie könnte es anders sein, trafen sie mich völlig unvorbereitet.
Ich möchte fünf simple Wahrheiten teilen, die es allemal wert sind, sich diese immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, um dabei zu helfen Verluste zu bewältigen.
1 . Trauer ist so normal und vor allem okay
Wenn wir Verluste erleben oder Abschied nehmen müssen ist Trauer einfach die – gesunde – Reaktion auf diese so unerwünschte Erfahrung. Die Natur hat uns emotional ersonnen, wir trauern, weinen und erleben die Tiefe des emotionalen Schmerzes, den du jetzt vielleicht auch erlebst. Es ist in Ordnung und normal, den Verlust zu spüren.
2. Es gibt Trauer und Trauer
Es gibt innerliche Trauer und die, die wir nach Außen ausdrücken. Wir trauern alle unterschiedlich, durch die vielen verschiedenen Ebenen des Schmerzes. Einige trauern mit vielen Tränen, andere still in der Selbstbeobachtung, manche vermeintlich gar nicht und viele in all diesen Varianten abwechselnd innerhalb kürzester Zeit. Gib den Menschen um dich herum die Erlaubnis, so zu trauern, wie sie ihre Trauer spüren und dehne diese Erlaubnis vor allem auch auf dich selbst aus, denn siehe Punkt 1.
3. Trauer hat keine vorgegebene Zeit oder Schritte, die abgearbeitet werden müssen
Ein weiser Mentor sagte mir einmal: “Wenn du atmest, trauerst du.” Viele, sogar sehr viele Gedanken und Gefühle werden kommen und gehen, sich vermischen, anschwellen, abebben, fließen und mit der Zeit werden sie sich verändern und dich neu sortiert, Schritt für Schritt, zurück ins Leben begleiten. Es ist der physiologische, psychologische Prozess, deine Verluste ins Leben zu integrieren. Identifiziere die Gefühle, die deine Aufmerksamkeit verlangen. Vertraue auf deinen Trauer-Rhythmus und gönne dir diese Gedanken und Gefühle zu Ende zu denken und zu fühlen.
4. Trauer braucht Gemeinschaft
Scheue dich nicht, deine Gedanken und Gefühle auszudrücken. Begegne oder sprich mit FreundInnen, Vertrauenspersonen oder anderen Trauernden, denn die Unterstützung und Ermutigung, die dir zuteilwerden wird, hilft dir deinen Ausdruck zu finden und dich vor allem nicht zu isolieren. Gleichzeitig ermöglicht es dir ein Segen für andere zu sein, die ihren Verlust ausdrücken müssen und wollen.
5. Trauer ist nicht die Abwesenheit von Liebe
Die Trauer, die wir erleben, ist der Ausdruck unserer Liebe, DIE bleibende Verbindung und der Weg durch den Verlust. Oder, wie es so trefflich in WandaVision heißt:
“Aber was ist Trauer, wenn nicht beharrliche Liebe?”
Vision in WandaVision – Episode 8
Bo Hauer www.naturheilpraxis-wm.de und www.praxisammarienplatz.de