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Von angekündigten Abschieden und Nachtodkontakten

Den Tod auf anderen Ebenen erleben dürfen

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Hallo, ich heiße Nina und ich freue mich, dass ich Dir heute etwas über meine Begegnungen mit Verstorbenen und ihren Abschieden erzählen darf. Ich hatte schon von Kindesbeinen an, feine Antennen und war sehr wissbegierig. Ich habe meine Oma immer wieder ausgiebig befragt, was nach dem Tod mit uns geschieht und ob es einen Himmel gibt. Vielleicht durfte ich all die Dinge erfahren, von denen ich Dir heute erzählen möchte, damit ich Antworten auf meine Fragen bekommen konnte.


Wenn sich der Abschied ankündigt

Ich hatte mehrfach Situationen in meinen Leben, in denen ich auf einen nahenden Abschied vorbereitet wurde. Der erste Abschied war der von meinem Großvater mütterlichseits. Wenige Wochen vor seinem Tod sah ich ihn in einem Traum in einem schicken Anzug mit gefalteten Händen in einem Sarg liegen. Da ich noch nie einen Sarg gesehen hatte, wunderte ich mich, dass mein Opa Heini scheinbar schlafend in einer Holzkiste lag. Wenige Wochen nach dem Traum verstarb er plötzlich. Da ich erst neun Jahre alt war, wusste ich nicht, dass ich auf seinen Tod vorbereitet wurde, und dass es das erste Mal war, dass ich Dinge zwischen Himmel und Erde genannt bekam, die anderen verborgen blieben.

Auch auf den Tod meiner Hündin Luna wurde ich dank eines Traumes vorbereitet. Wir lagen schlafend auf dem Sofa, als plötzlich Bilder vor meinem inneren Auge auftauchten. Ich sah, dass Lunas Zeit zu Ende ging, verbunden mit der Information, dass nun eine Erkrankung auftreten würde, die nicht mehr zu heilen sei und an der sie sterben würde. Zwei Wochen nach diesem Ereignis ging es Luna zunehmend schlechter und sie baute körperlich sehr ab. Genau vier Wochen nachdem sich der Abschied von Luna angekündigt hatte, durfte sie in meinem Arm über die Regenbogenbrücke gehen. Ich bin heute noch sehr dankbar, dass ich wusste, dass es Zeit war Abschied zu nehmen und dass wir diese vier Wochen noch miteinander verbringen durften.

Ich werde immer wieder gefragt, ob es mir Angst macht, wenn solche Vorahnungen auftreten. Anfangs habe ich lange damit gehadert und hatte als Kind oft Angst davor einzuschlafen, da ich nicht wusste, was mich in den nächsten Träumen erwarten könnte. Heute bin ich dankbar, dass ich mich so auf anstehende Abschiede vorbereiten kann.

Abschiede, ohne dass die andere Person anwesend ist

Den intensivsten Abschied hatte ich von meinem Großvater väterlicherseits. Wir hatten immer ein sehr inniges Verhältnis und es war sehr schmerzhaft für mich, dass ich in seinen letzten Stunden nicht bei ihm sein konnte. In seiner letzten Nacht wurde ich wach, weil ich meine Tante laut weinen hörte. Sie war genau wie mein Großvater in der zehn Kilometer entfernten Klinik. Ich konnte ihr Weinen im ersten Moment gar nicht einordnen, als sich plötzlich die Energie im Raum veränderte. Ich nahm ein helles Licht war, dass sehr viel Wärme ausstrahlte und mich damit einhüllte wie eine warme Wolke. Ich wusste sofort, dass es mein Großvater war um sich zu verabschieden. Nach wenigen Sekunden war diese wunderschöne Energie verschwunden und ich spürte, dass die Trauer über seinen Verlust aufkam. In dem Moment seines Besuches hatte ich nur unendliche Liebe und Wärme gespürt, keine Trauer.

Das sich Seelen bemerkbar machen, wenn sie diese Erde verlassen, durfte ich nach der Begegnung mit meinem Großvater noch mehrfach spüren. Bei meinem Kaninchen, dem Pferd meiner Freundin und bei dem Tod eines Nachbarn. Ich hatte nur wahrgenommen, dass ein Rettungswagen vor dem Haus stand, maß dem aber keine große Bedeutung zu. Nach einiger Zeit wurde mein Blick förmlich zum Haus gezogen und ich nahm eine Art Lichtstrudel wahr, der sich um das Haus herumbewegte. In diesem Moment wusste ich intuitiv das unser Nachbar verstorben war, was sich kurz darauf bestätigte. Was mich sehr berührt hat, war die große Anzahl von verschiedenen Vögeln, die aus allen Himmelsrichtungen kamen und lange um das Haus flogen. Zum Teil bis in große Höhen. Ich bin mir sicher, dass sie die Seele des Mannes ein Stück begleitet haben.

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Besuche aus dem Jenseits

Ich habe meistens in Form von Träumen Kontakt zu Verstorbenen. Ich möchte Dir heute von zwei Begegnungen erzählen, die mich besonders berührt haben.

Die erste Begegnung war der Besuch meines Cousins, der sich das Leben genommen hatte. In meinen Träumen hat er mich mehrfach besucht und mir Bilder aus seinem Leben gezeigt, die deutlich gemacht haben, warum er diesen Weg für sich gewählt hat. Und er gab mir Botschaften für seine Familie mit, die ich übermitteln durfte.

Der zweite Besuch war der meiner Großeltern, zu denen ich ein sehr enges Verhältnis hatte. Im Traum holte mich mein Großvater ab (er war vier Jahre nach meiner Großmutter verstorben) und brachte mich zu meiner Oma Agnes. Sie saß auf einem Stuhl und wartete auf mich. Die Umgebung um uns herum kann ich nicht beschreiben. Wir trafen uns in einem Raum, der nur aus hellblauem Licht bestand. Es war ruhig, friedlich und ich fühlte mich voller Liebe und ganz angenommen. Ich konnte in dieser Begegnung die Nähe und Liebe meiner Großeltern nochmal genießen. Am Ende der gemeinsamen Zeit war deutlich zu spüren, dass sie mich fortan nicht mehr besuchen würden. Es war aber auch klar, dass wir uns eines Tages in genau diesem Raum wieder begegnen würden.

Manchmal wenden sich auch fremde Personen im Traum an mich. Ein verstorbener Junge bat mich seiner Mutter zu sagen, dass alles gut sei. Leider habe ich die Mutter bis heute nicht getroffen. Im letzten Jahr haben wir ein Haus gekauft und die erste Bewohnerin des Hauses besuchte mich im Traum und zeigte mir ihren Schmerz über den Verlust ihres Sohnes im Krieg. Wenige Tage fand ich Bilder von diesem Sohn in einer Ecke auf dem Dachboden, die ich einem Angehörigen übergeben durfte. Seitdem ist die Stimmung anders hier im Haus. Ruhiger, friedlicher und ich spüre tiefe Dankbarkeit, dass mich die fremde Frau in ihr Vertrauen gezogen hat und ich wichtige Erinnerungen der Familie zurückgeben konnte.

Heute kann ich sagen, dass meine Fragen beantwortet wurden. Nach dem Tod geht es weiter und unsere lieben Angehörigen sind weiter bei uns und begleiten uns auf unserem Weg. Manchmal sichtbar, aber oft unsichtbar.

Ich danke Dir, dass ich meine Geschichte mit Dir teilen durfte. Vielleicht hast Du ähnliches erleben dürfen. Ich wünsche es Dir von Herzen.

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