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Als der Tod mein Freund wurde

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Als Kind hatte ich ja fürchterliche Angst vor dem Tod. Ich dachte immer, dass mir das niemals passieren darf. Was natürlich unmöglich ist, denn wir alle sterben mal.

Als ich dann das erste Mal auf einer Beerdigung war, wurde mir die Endlichkeit des Lebens richtig bewusst. Ich lernte das Leben schätzen. Wir alle sollten unsere ganz speziellen Spuren hinterlassen, wenn wir gehen. Das ist ganz wichtig. Dazu ist mir folgendes Zitat eingefallen:

Im Leben musst du deinen ganz eigenen Stempel mit deinem einzigartigen Design erstellen und hinterlassen, wenn du gehst… und es wäre sehr schade, wenn auf allen Urnen und Särgen das gleiche oder gar kein Design zu sehen wäre.

Unsere Träume und Hoffnungen sind ein kleiner, aber wichtiger Bestandteil im Leben. Diese ergeben zum Schluss das große Gesamtergebnis, das wir als Lebensresultat sehen sollten und das heißt „ein glückliches und erfülltes Leben“.  Nichts ist im Leben letztendlich wichtiger als das. Wenn wir das gemacht haben, können wir ganz entspannt und erfüllt gehen und hinterlassen unsere Spuren.

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Mit dem Älterwerden habe ich gelernt, das Leben nicht mehr so ernst zu nehmen, so wie ich es früher getan habe. Ich habe den Tod akzeptiert und ihn als Freund gewonnen. Immer wenn ein Familienmitglied oder Bekannter/Freund gestorben ist, bin ich selber dem Tod ein Stückchen nähergekommen und habe ihn kennengelernt. Die Gewissheit, dass eine Person, die mir nahestand, den Tod akzeptiert und angenommen hat, hat ihn mir attraktiver erscheinen lassen. Ich habe gemerkt, dass er nicht schrecklich ist. Er gehört zum Leben. Wir erwachen in einer neuen anderen Welt. Wir alle sehen uns eines Tages wieder. Was hilft, ist ein Trauertagebuch. Ich habe festgestellt, dass das Schreiben unheimlich befreien kann. Das Tagebuch ist ein guter Zuhörer. Es wertet nicht, alles ist wahr, was darinsteht. Es ist eine große Stütze. Auch habe ich gelernt, dass die Trauer nichts Schlimmes ist.

Weine lieber, es zeigt, dass du ein Herz hast. Zu oft sieht man ein hübsches Lächeln, hinter dem ein schwarzes Herz steckt, wenn derjenige überhaupt ein Herz hat.

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Niemand geht jemals so ganz und wird vergessen. Ein Teil bleibt auf der Erde, wenn wir uns auf die Reise in den Himmel machen. Im Himmel, über den Wolken ist die Welt so herrlich sorgenfrei und die Wolken bieten ein kuscheliges Bett. Wir sollten unser Leben als einmaliges einzigartiges Meisterwerk sehen, das erfüllt und zufrieden im Wolkenbett enden sollte.

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